Mit dieser Auszeichnung dankt der deutsche Staat, vertreten durch den Bundespräsidenten Walter Steinmeier, Siegfried Bethke für sein langjähriges und herausragendes Engagement auf dem Gebiet der physikalischen Grundlagenforschung. Über viele Jahre fungierte Siegfried Bethke als Mittler zwischen Wissenschaft und Politik und nutzte seine hervorragende Expertise, sein Renommee und seine weltweite Vernetzung, um die Positionen des deutschen Staates in der internationalen Teilchenphysik zu vertreten.
Besondere Erwähnung in der Laudatio finden seine ehrenamtlichen Leistungen als wissenschaftlicher Delegierter Deutschlands im Rat des CERN – eine Funktion, die er seit 2009 bis 2020 innehatte. Von 2012 bis 2020 war er überdies Mitglied in der europäischen Strategiegruppe im Rat des CERN.
Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes fällt mit Siegfried Bethkes Abschied vom MPP zusammen. Ende des Jahres 2022 geht er in den Ruhestand. Siegfried Bethke gehörte dem Institut seit 1999 als wissenschaftliches Mitglied an. In den Jahren 2000 bis 2006 war er Geschäftsführender Direktor.
Mit der Beteiligung am ATLAS-Experiment hat Siegfried Bethke das Forschungsgeschehen am Institut maßgeblich geprägt. Das MPP war Vorreiter und Treiber für das ATLAS-Projekt, das mit der Entdeckung des Higgs-Bosons im Jahr 2012 seinen sichtbarsten Erfolg erzielte. Auch heute noch ist das MPP wesentlich am Upgrade des Experiments beteiligt.
„Wir freuen uns sehr für unseren Kollegen und gratulieren ihm zu dieser besonderen Auszeichnung“, sagt Dieter Lüst, Geschäftsführender Direktor am MPP. „Der Preis würdigt seine eminente Rolle in der modernen Teilchenphysik. Auch wir danken Siegfried Bethke herzlich für seine wissenschaftlichen Leistungen und seine überaus erfolgreiche Amtszeit als Direktor – und wünschen ihm alles erdenklich Gute für seinen Ruhestand!“