Das Higgs-Boson ist ein einzigartiges Teilchen. Es ist der Bote des sogenannten Higgs-Feldes, eines unsichtbaren Mediums, das das ganze Universum ausfüllt. Das Higgs-Feld gibt den Elementarteilchen ihre Masse und ist somit auch die Grundlage unserer Existenz.
Als theoretisches Modell gab es das Higgs schon lange vor seiner eigentlichen Entdeckung. Bereits 1964 haben Peter Higgs, Robert Brout und François Englert das Higgs-Feld und das Higgs-Teilchen mathematisch beschrieben. Danach dauerte es einige Jahrzehnte, bis die Maschine zum Nachweis des Higgs-Bosons und zur Klärung anderer Fragen der Teilchenphysik fertig war: der Large Hadron Collider (LHC) mit den Detektoren ATLAS und CMS am CERN.
Im LHC werden Protonen auf hohe Energie beschleunigt, bevor sie bei nahezu Lichtgeschwindigkeit kollidieren. Beim Aufprall entstehen unzählige Teilchen, darunter immer wieder auch Higgs-Bosonen, die sich praktisch sofort in andere Teilchen umwandeln. In diesem Trümmerfeld suchen Wissenschaftler*innen nach verwertbaren Spuren, die sich auf bestimmte Teilchen zurückverfolgen lassen – zum Beispiel auch auf das Higgs. Ab dem Jahr 2009 sammelten und analysierten Physiker*innen am CERN eine Unmenge solcher Kollisionsdaten bis sie 2012 das Higgs-Teilchen sicher nachweisen konnten.
Das Jubiläumprogramm am MPP findet am 4. Juli um 18.00 Uhr statt. Um 20.00 Uhr steigt im Foyer eine kleine Geburtstagsparty, auf der die Teilnehmenden sich mit Wissenschaftler*innen austauschen können.
Geplant sind mehrere Kurzvorträge und einige unterhaltsame Intermezzos. Im Mittelpunkt steht natürlich das Geburtstagskind: Wie „fanden“ Peter Higgs und seine Kollegen das Higgs-Teilchen in ihren Berechnungen? Warum dauerte es so lange bis es tatsächlich entdeckt wurde?
Mit seiner Entdeckung ist die Forschung am Higgs-Boson übrigens längst nicht abgeschlossen. Je mehr Details über das Higgs und seine Wechselwirkungen bekannt werden, umso besser verstehen wir den Aufbau der Materie im Universum.