Das Forschungsprogramm der neuen Gruppe fügt sich nahtlos in bestehende Kooperationen auf dem Gebiet der Astroteilchenphysik ein. So sind das MPP und die TU München beide im Sonderforschungsbereich (SFB) 1258 „Neutrinos und Dunkle Materie in der Astro- und Teilchenphysik (NDM)“ vertreten, dessen Sprecherin Resconi ist.
Daneben arbeiten MPP und TUM in weiteren Projekten zusammen: zum einen im CRESST-Experiment, das gegenwärtig nach sehr leichten Dunkle-Materie-Teilchen sucht, zum anderen beim GERDA-Projekt, das Aufschluss darüber geben könnte, ob das Neutrino sein eigenes Antiteilchen ist. „Der Aufbau einer gemeinsamen Fellow-Gruppe gibt uns die Chance, unsere erfolgreiche Zusammenarbeit um zusätzliche Themen in der Neutrinophysik zu erweitern“, erklärt Elisa Resconi.
Neutrinos werfen viele Fragen auf: Nach wie vor kennt man ihre Masse nicht; zudem ist offen, ob sie Majorana-Eigenschaft haben, also ihre eigenen Antiteilchen sind. Zudem könnte es – zumindest in theoretischen Modellen – eine weitere Neutrino-Art geben. Dieses „sterile“ Neutrino käme auch als Dunkle-Materie-Teilchen infrage.
„Wir freuen uns, künftig noch enger mit der renommierten Neutrinoforscherin Elisa Resconi zu kooperieren“, sagt Allen Caldwell, Geschäftsführender Direktor am MPP. „Wir hoffen, damit der Lösung des Neutrino-Rätsels ein paar Schritte näher zu kommen.“
Das Max-Planck-Fellow-Programm:
Schwerpunkt des Förderprogramms ist der Aufbau und die Leitung einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe. Die Laufzeit der hochdotierten Förderung beträgt fünf Jahre für aktive Universitätsprofessoren, drei Jahre für emeritierte Hochschullehrer. Das Auswahlverfahren erfolgt nach strengen Kriterien durch ein Gutachtergremium. Die Fellow-Anträge werden hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Qualität, ihrer wissenschaftspolitischen Relevanz und der finanziellen Umsetzbarkeit evaluiert.