Mit Dr. Johannes Kofler vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik
Tot und lebendig – das sind zwei “Zustände”, von denen wir aus unserer Erfahrung wissen, dass sie nicht gleichzeitig gelten können, nur entweder-oder. Trotzdem hat Erwin Schrödinger vor mehr als 80 Jahren ein berühmtes quantenphysikalisches Gedankenexperiment konstruiert, in dem eine Katze tot und lebendig gleichzeitig ist – solange, bis die Schachtel, in der sie sich befindet, geöffnet wird und man nachschaut, was mit ihr los ist. Das Paradoxon liegt darin, dass in unserer Welt der großen Dinge solche Überlagerungen nie beobachtet werden und dass Messungen – in diesem Fall das “Nachschauen” – den Zustand eines makroskopischen Objekts nicht verändern. Wenn man Materie im sehr Kleinen betrachtet, ändert sich das Bild jedoch komplett: Man muss mit der quantenmechanischen Unsicherheit leben, dass man nicht weiß, in welchem der möglichen Zustände sich ein Objekt befindet. Das Nachschauen beendet die quantenmechanische Unsicherheit, indem es die Überlagerung der Zustände zerstört. Wie klein müssen Objekte sein, damit sie im Labor in Überlagerungszustände gebracht werden können? Und welche experimentellen Ideen gibt es, um dies in Zukunft auch einmal für makroskopische Objekte zu realisieren? Diese und andere Fragestellungen aus der aktuellen Quantenphysik diskutiert Dr. Johannes Kofler vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik an diesem Abend mit den Besuchern von Café & Kosmos.