Galaxienhaufen bestehen aus bis zu einigen tausend Galaxien und sind die größten bekannten Strukturen im Kosmos. Bei der Kollision von Galaxienhaufen wird mehr Energie freigesetzt als in jedem anderen physikalischen Prozess seit dem Urknall. Ein Großteil dieser Energie breitet sich in Form von Schockwellen mit einem Durchmesser von mehreren Millionen Lichtjahren durch das dünne Gas aus, das den Raum zwischen den Galaxien in den Galaxienhaufen füllt. Das Gas heizt sich dabei auf mehrere 100 Millionen Grad auf und ein Teil der Elektronen und Protonen werden auf Geschwindigkeiten beschleunigt, an die kein Teilchenbeschleuniger der Erde herankommt.
Ludwig Böss von der Universitätssternwarte der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) erklärt an diesem Café & Kosmos-Abend, wie Forschende diese Prozesse in modernen Supercomputern simulieren und wie uns das dabei hilft, die komplexe Plasmaphysik in Galaxienhaufen zu verstehen.