Die Entdeckung des Higgs-Bosons durch das ATLAS- und das CMS-Experiment am LHC des CERN stellt einen Meilenstein im Test des Standardmodells der Teilchenphysik dar. Das Teilchen ließ sich indirekt durch seinen Zerfall in zwei Z-Bosonen und zwei Photonen nachweisen. Mit dem Higgs sind nun alle vom Standardmodell vorhergesagten Teilchen experimentell beobachtet.
Trotz seines großen Erfolges in der Beschreibung von Teilchenreaktionen bietet das Standardmodell keine vollständige Theorie. So fehlen ihm etwa die Teilchen der dunklen Materie im Universum. Die genaue Untersuchung der Eigenschaften des Higgs-Zerfalls in zwei Z-Bosonen kann hier einen Weg vom Standardmodell zur vollständigen Theorie der Elementarteilchen weisen. Darüber hinaus sucht man nach neuen schweren Higgs-ähnlichen Teilchen, die in ein Paar von Z-Bosonen zerfallen: Diese Suche wird auch von der jüngsten Beobachtung eines unerwarteten Überschusses von Ereignissen mit zwei Photonen bei einer Teilchenmasse von 750 GeV motiviert.
Um die Suche nach Erweiterungen des Standardmodells möglichst effizient und zielführend zu gestalten, beraten sich die Teilchenphysiker des ATLAS-Experiments auf dem ATLAS-Higgs-ZZ-Workshop. Am Freitag werden sie sich zudem mit renommierten theoretischen Teilchenphysikern austauschen.
Kontakt:
Dr. Sandra Kortner
Max-Planck-Institut für Physik
+49 89 32354-288
sandra@mpp.mpg.de