Woraus besteht Dunkle Materie? Noch ist dieses Rätsel nicht gelöst, obwohl zahlreiche Experimente nach Dunkle-Materie-Teilchen fahnden. Babette Döbrich beschäftigt sich mit ultraleichten Kandidaten für diese unsichtbare Materieform, die in verschiedenen theoretischen Modellen postuliert werden.
Im Mittelpunkt: das Axion
Mit ihrer Arbeitsgruppe am MPP arbeitet die Wissenschaftlerin am Aufbau eines neuen Experiments, das derzeit am DESY eingerichtet wird. BabyIAXO sucht gezielt nach Axionen, die in der Sonne entstehen und permanent auf uns herabregnen müssten. Außerdem ist das Projekt Vorstufe und Test für ein noch größeres Axion-Experiment namens IAXO. Das Projekt bildet eine interessante Ergänzung zu MADMAX, ein vom MPP initiiertes Axion-Experiment, das ebenfalls ans DESY kommt.
Zudem forscht Babette Döbrich nach sehr seltenen Zerfällen von K-Mesonen – Paare aus einem Quark und einem Antiquark. Dabei könnten Axion-ähnliche Teilchen und dunkle Photonen (Lichtteilchen) entstehen, die sich ebenfalls als Dunkle Materie-Kandidaten qualifizieren. Das NA62-Experiment analysiert dafür auch Daten aus den so genannten beam-dumps, also den Teilchen-„Müllkippen“ des SPS-Beschleuniger-Rings am CERN.
Das Lise-Meitner-Programm: wissenschaftliche Entfaltung, berufliche Sicherheit
Babette Döbrich studierte Physik in Heidelberg. Für ihre Promotion wechselte die Forscherin an das Institut für theoretische Physik in Jena. Danach hatte war sie mehrere Jahre als Forscherin am NA 62-Experiment am CERN und am ALPS-II-Experiment am DESY.
Ihre Position als Gruppenleiterin am MPP erhielt Babette Döbrich über das Lise-Meitner-Exzellenzprogramm der Max-Planck-Gesellschaft, das jungen Wissenschaftlerinnen langfristige Karriereperspektiven bietet. Benannt ist es nach der kongenialen Forschungspartnerin des Chemikers Otto Hahn. Seit dem Beginn dieser Maßnahme im Jahr 2018 haben sich 700 Wissenschaftlerinnen beworben. Babette Döbrich ist eine von 30 Kandidatinnen, die einen Ruf an ein Max-Planck-Institut erhielten.
„Ich freue mich sehr, meine Projekte in einer neuen Umgebung weiterzuentwickeln“, sagt Babette Döbrich. „Mit seinem Umzug an den Campus Garching im Jahr 2023 siedelt sich das MPP an einem Hot-spot der modernen Physik mit einer ungeheuren Vielfalt und Breite an – ein äußerst lebendiges und inspirierendes Forschungsumfeld."