Ein Detektor wird modernisiert: Arbeiten an einer Myonkammer, die Ende 2016 in das ATLAS-Experiment integriert werden soll. Kammern dieser Art sind auch für das HL-LHC-Projekt vorgesehen. (Foto: B. Wankerl/MPP)

Auf die Myonen kommt es an – neue Detektoren für das ATLAS-Experiment

Die Suche nach seltenen Teilchen am Large Hadron Collider (LHC) geht unvermindert weiter. Seine Bestform erreicht der LHC allerdings erst 2025: Am modernisierten High Luminosity (HL)-LHC werden in kürzerer Zeit deutlich mehr Protonenpakete als bisher beschleunigt und zur Kollision gebracht. Entsprechend mehr Teilchenspuren müssen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann auswerten. Schon jetzt bereiten sie das ATLAS-Experiment für die Zukunft vor: Das Kick-off-Treffen für die neuen Myon-Detektoren von ATLAS findet am 13. Oktober 2015 am Max-Planck-Institut für Physik statt.

Mit dem ATLAS-Experiment am LHC versuchen Wissenschaftler, ein schlüssiges Erklärungsmodell für den Ursprung der Materie und der Kräfte im Universum zu finden. Dafür werten sie Tag für Tag Millionen Teilchenspuren aus, die in den Protonenkollisionen am LHC entstehen. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Myonen, eine den Elektronen verwandte Teilchenart.

Damit ATLAS mit den erhöhten Teilchenproduktionsraten am geplanten HL-LHC Schritt halten kann, werden Wissenschaftler den gesamten ATLAS-Detektor überarbeiten. Am Max-Planck-Institut für Physik stehen dabei die Myon-Detektoren im Fokus, welche die in der Kollision entstehenden energiereichen Myonen nachweisen und vermessen.

Im Rahmen der „ATLAS Muon Week“ vom 12. bis 16. Oktober 2015 diskutieren Wissenschaftler aus aller Welt geeignete Konzepte für die neuen Myon-Detektoren. Die Kick-off-Veranstaltung findet am 13. Oktober 2015 um 14 Uhr statt. Der CERN-Experte Dr. Werner Riegler läutet die Diskussionsrunde mit einem allgemeinen Einführungsvortrag „Detector Development for Future Colliders“ ein.

 

Kontakt:
Dr. Hubert Kroha
Max-Planck-Institut für Physik
+49 89 32354-435
kroha@mpp.mpg.de