Dem LHC am CERN steht ein massiver Umbau bevor. Ziel ist es, die Rate der Protonkollisionen, in denen neue Teilchen erzeugt werden können, auf mindestens das Fünffache zu steigern. „Der ATLAS-Detektor, wo die Kollisionen stattfinden und aufgezeichnet werden, muss damit Schritt halten können“, erklärt Hubert Kroha, Leiter der Gruppe „Myonspektrometer“ am Max-Planck-Institut für Physik (MPP).
Insgesamt sollen in den knapp zwei nächsten Jahren 100 Myonkammern des neuen, am MPP entwickelten Typs produziert und anschließend in den ATLAS-Detektor montiert werden. Um das Projekt umzusetzen, sind unter Federführung des MPP auch Arbeitsgruppen an mehreren US-Universitäten eingebunden. Sie fertigen die eine Hälfte der Kammern nach dem am MPP konzipierten Bauplan. Die andere Charge wird am MPP gebaut.
Großer Einsatz der Teams
„Wir liegen mit der Produktion der Myondetektoren am MPP und auch in den USA zeitlich voll im Plan“, sagt Kroha. „Das ist vor allem dem großen Einsatz der Teams in den Werkstätten zu verdanken.“ Wegen der Corona-Pandemie kann jeweils nur die Hälfte unserer Werkstatt-Kolleg*innen gleichzeitig an den Kammern arbeiten.
Da die verschiedenen Arbeiten an den Kammern räumlich getrennt und damit parallel ablaufen, können am MPP und in den USA jeden Monat zwei komplette Kammern gefertigt werden. „Auch wenn es sehr gut läuft, hoffen wir natürlich, dass sich die Pandemie-Situation in den kommenden Monaten entspannt – und damit auch unsere technischen Abteilungen entlastet werden“, so Kroha abschließend.