Giulia Zanderighi ist eine international anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Beschleuniger-Phänomenologie. Diese theoretische Disziplin untersucht Elementarteilchen und ihre fundamentalen Wechselwirkungen. Vor wenigen Tagen erhielt sie für ihre exzellenten Leistungen als Forscherin und Dozentin die Auszeichnung „TUM Liesel Beckmann Distinguished Professorship“.
Giulia Zanderighi studierte Physik an der Universität Mailand und promovierte an der Università degli Studi in Pavia. Ihre akademische Laufbahn führte sie über das Institute for Particle Physics Phenomenology in Durham, das Fermilab und das CERN an die Universität Oxford. Dort erhielt sie 2010 eine Position als Professorin für Physik. Seit Januar 2019 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Physik und leitet die Abteilung „Innovative Berechnungsmethoden in der Teilchenphysik".
Mit der Liesel-von-Beckmann-Professur zeichnet die TUM Akademikerinnen in Spitzenpositionen aus, um junge Frauen zu ermutigen, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. Die Auszeichnung ist Teil einer Strategie, den Frauenanteil bei Professuren bis zum Jahr 2025 auf 25 Prozent zu erhöhen.
„Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung“, sagt Giulia Zanderighi. „Liesel Beckmann war eine herausragende Persönlichkeit und Pionierin für alle Frauen in der Wissenschaft. Diese Professur ist wichtig, um Frauen in der Wissenschaft sichtbarer zu machen – und um letztendlich Geschlechterparität in der akademischen Welt zu erreichen.“
Liesel Beckmann, die Namensgeberin der Professur, war Deutschlands erste habilitierte Betriebswirtin, erste Professorin und die erste Frau mit einem eigenen Lehrstuhl. Frauen wurden damals als ungeeignet für die wissenschaftliche Arbeit angesehen. Wegen ihrer hervorragenden Arbeiten und des unermüdlichen Einsatzes ihres Mentors Karl Friedrich Rößle wurde für Liesel Beckmann eine Ausnahme gemacht. Allerdings musste sie schriftlich erklären, dass sie ledig bleiben und nur die „akademische Laufbahn als Lebensziel“ anstreben würde.