Um den gesamten Nachthimmel zu beobachten, sind zwei Standorte für das CTA-Observatorium vorgesehen: Auf der Nordhalbkugel der Erde sollen 19, auf der südlichen Hemisphäre 99 Teleskope entstehen.
Der künftige Standort für das nördliche Teleskopfeld ist das bereits bestehende Observatorium "Roque de los Muchachos" auf La Palma, der fünftgrößten Kanareninsel. Dieses befindet sich auf einem 2.200 Meter hoch gelegenen Plateau unterhalb eines erloschenen Vulkankraters. Der Standort bietet exzellente Bedingungen für astronomische Beobachtungen: Dort stehen auch die beiden MAGIC-Teleskope.
Die Vereinbarung erlaubt den Bau des Nordobservatorium am Roque de los Muchachos. Zudem legten die Vertragspartner die Nutzung von Infrastruktur und Dienstleistungen fest, die für den Betrieb der Teleskope erforderlich sind. Dazu zählen auch Digitalanschlüsse, die das CTA-Netzwerk mit der Außenwelt verbindet. Im Gegenzug erhält Spanien zehn Prozent der Beobachtungszeit im Norden, wobei ein Teil davon auf das Südobservatorium übertragen werden kann.
"Um unsere wissenschaftlichen Zielsetzungen zu erreichen, sind die Beobachtung des gesamten Himmelsfeldes, die herausragenden Bedingungen des IAC-Standorts sowie das ESO-Observatorium auf der Südhalbkugel entscheidend", sagt CTA-Sprecher Werner Hofmann.
Der Bau eines Prototyps des größten Teleskoptyps LST (Large Size Telescope) auf La Palma ist bereits im Gang und kann live im Web verfolgt werden. Das Max-Planck-Institut für Physik ist Teil des LST-Forschungsverbundes und für die Unterstruktur, den mechanischen Aufbau, das Schienensystem und Teile der Kameraaufhängung des LST verantwortlich.
Auch mit der ESO (European Southern Observatory) finden gegenwärtig Verhandlungen statt. Dabei geht es um den Standort des südlichen Teleskopfeldes am Paranal Observatorium in Chile. Noch dieses Jahr soll hier die Entscheidung fallen. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Bau 2017 beginnen; die ersten Teleskope sollen bereits 2018 stehen.